Eine Verabschiedung im Kreis der Mannschaft hat es bereits gegeben. Am Tag nach der auf den letzten Drücker, respektive dem letzten Elfmeter, geschafften Relegation gegen Fortuna Düsseldorf trafen sich nach einer langer Nacht und einer intensiven Feier Team, Trainer und Verantwortliche des VfL Bochum am Ruhrstadion.
Sportdirektor Marc Lettau überreichte den scheidenden Spielern und Trainern die üblichen Bilder-Collagen und Geschenke vom Verein. Am Samstag vor dem ersten Heimspiel der Saison gegen Mönchengladbach wird es nun im Vonovia Ruhrstadion noch eine mit Sicherheit emotionale offizielle Verabschiedung geben. Zumindest für einige Akteure und Trainer.
So wird das Präsidium auch Trainer Heiko Butscher und seinem Co-Trainer Marc-Andre Kruska noch einmal explizit im großen Kreis dafür danken, dass sie zusammen mit dem Team den Klassenerhalt geschafft haben. Wie verabredet haben die beiden nach erfolgreicher Mission bei den Profis ihre Arbeit als Trainer der neuen U21 des VfL in der Oberliga aufgenommen.
Emotional wird es mit Sicherheit auch werden, wenn Patrick Fabian geehrt und verabschiedet wird. Als Spieler war er von 2002 bis 2020 aktiv, er spielte als Profi nur für den VfL Bochum.
Danach arbeitete er zunächst unter Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz in der Geschäftsführung mit, um dann später selbst Geschäftsführer Sport beim VfL zu werden. Nach der erfolgreichen Relegation trat er dann als Geschäftsführer Sport des VfL Bochum zurück.
„Nach einer persönlichen Aufarbeitung eines extrem intensiven Jahres und der Bewertung aller Dynamiken der letzten Wochen und Monate bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es jetzt einen neuen Impuls auf der sportlichen Führungsebene geben sollte. Deswegen werde ich den Verein verlassen, da er letztlich über allem steht“, teilte er mit.
Würden die Verantwortlichen des VfL Bochum darüber hinaus alle Spieler persönlich verabschieden wollen, die in der Sommertransferphase den VfL Bochum verlassen haben, müssten sie recht früh am Samstag damit anfangen. Wobei sie das nicht müssen oder können. Kaum einer der Akteure wird am Samstag Zeit haben.
VfL Bochum: Ehemalige Spieler werden keine Zeit haben
Patrick Osterhage, Takuma Asano, Christopher Antwi-Adjei, Danilo Soares, Moritz Römling, Jordi Osei-Tutu, und Keven Schlotterbeck spielen entweder zeitgleich oder sind zumindest so bei ihren neuen Vereinen in der Pflicht, dass sie nicht mal eben nach Bochum kommen können oder werden.
Gonçalo Paciência wird zudem wohl nicht extra aus Spanien anreisen, und mit dem Erscheinen des noch vereinslosen Philipp Förster ist ebenso kaum zu rechnen. Da Michael Esser, der seine Laufbahn beendet hat, dem Vernehmen nach an diesem Wochenende privat verhindert ist, wird wohl nur „Relegations-Held“ Andreas Luthe da sein. Der Torwart hat mit dem geschafften Klassenerhalt ebenfalls seine Laufbahn beendet und ist in seine Wahlheimat Augsburg gezogen. Am Samstag aber wird er im Vonovia Ruhrstadion sein.
Gleiches gilt für Kevin Stöger. Der spielt nun für Mönchengladbach, den Gegner im ersten Heimspiel. Verdient hätte der Mittelfeldspieler eine offizielle Verabschiedung nach zwei Jahren beim VfL, die jeweils mit dem Klassenerhalt endeten.
Mit zwei Torvorlagen, einem verwandelten Elfmeter in der regulären Spielzeit und einem im Elfmeterschießen, trägt der erneute Klassenerhalt des VfL auch ganz dick seinen Namen. Ihn werden die VfL-Fans sicher recht freundlich begrüßen.
Dass er vor dem Spiel offiziell von den VfL-Verantwortlichen mit Blumen verabschiedet wird, ist dennoch kaum zu erwarten.